Sonntag, 25. September 2011

Zuviel Grün, Weiß, Orange

Und schon wieder ist eine Woche rum und ich kann nur sagen, die ist wirklich wie im Flug vergangen. Vielleicht weil das Wetter endlich schön warm und sonnig wird  oder vielleicht weil ich momentan weniger Schule habe als sonst. Ich weiß auch nicht, aber Tatsache ist das ich in letzte Zeit wirklich verdammt Gut drauf bin, und dafür gibt es mehrere Gründe.  Zuerst weil ich endlich gut und gechillt mit der Schule zurechtkomme und meine erste Prüfung schon mit einem guten Gefühl hinter mir habe (und das war Mathe verdammt nochmal). Dann weil ich, wie vorhin bereits erwähnt, mehr Freizeit habe, da ich während den Prüfungen keine normale Schule habe und somit mehr Zeit mit Freunden in der sich endlich mal zeigenden Sonne verbringen kann (endlich nach den kalten Wintermonaten). Und ich habe einen total sinnlosen Song im Internet gefunden, welchen ich momentan rauf und runterhöre (Link wird unten gepostet ;). Aber am wichtigsten für meine gute Laune ist das Wochenende, welches gerade hinter mir liegt.  Freitag bei strahlendem Sonnenschein wurde ich allerdings erst mal drei Stunden im Klassenraum eingesperrt um mein Mathe Examen hinter mich zu bringen. Das war zwar nicht so das wahre, aber ich bin im Endeffekt mit einem guten Gefühl aus der Klausur gekommen und hatte früher Schule aus als sonst. Den Nachmittag bin ich erst mal einem Kumpel zu Subway gegangen und danach war ich mit einer Freundin im Park um ein paar Fotos zu machen. Sie für ihre Familie in Frankreich und ich musste ein Motiv für meine Design Arbeit finden. Ich muss nämlich von einem Motiv ganz viele kleine Aufnahmen machen und diese dann später so in Photoshop bearbeiten und zusammenfügen, dass daraus ein ganzen Bild entsteht, indem man allerdings die einzelnen Aufnahmen als solche noch erkennen kann. Klingt kompliziert, ist es bestimmt auch. Samstag, nach dem ich erst mal den halben Tag verschlafen habe, bin ich am Abend mit ein paar Kumpels unterwegs gewesen. Dieser ist zwar dann wirklich ganz anders gelaufen als gedacht, aber chillig war es trotzdem. Und Sonntag , nach erneuten Verpennen, Gings es dann zum RUUUUUUUUGBÄÄÄÄÄÄY :D (Rugby). Bei schlechtem Wetter aber das klarte zum Glück kurz vor dem Spiel noch auf. Und wirklich ein Spitzenspiel…Irland gegen Russland…yeah…wuhu. Nein jetzt mal ernsthaft, das war wirklich ein gutes Spiel. Das Stadion war ausverkauft und Irland hatte im letzten Spiel erst Australien, einen der Favoriten geschlagen. Während meine Gastfamilie und zwei Freunde, welche mitkamen, schön Irisch anzogen, stand ich auf Russischer Seite. Wieso? Naja ich mag Russland einfach, die habens drauf. Angekommen in Rutorua, machten wir uns auf den Weg in das doch recht kleine Stadion. Dort angekommen begegnete uns erst mal eine Flut aus Grün, Weiß, Orange gekleideten Leuten. Irland erfreut sich in Neuseeland an großer Beliebtheit, da….naja da sie Australien in den Arsch getreten haben und Neuseeländer jeden der es Australien zeigt unterstütz. Nichts destotrotz, zu seinen Entscheidungen muss man stehen und so gab ich mein bestes um „The Bears“ zu unterstützen. Doch all mein Gekreische, mein neu gewonnen Begeisterung am Rugby Sport und selbst meine russische Fahne konnten den Bears nicht zum Sieg verhelfen und war der klare Gewinner Irland. Trotzdem hatte ich an diesem Tag viel Spaß, mir haben Russische Mädchen gedankt, dass ich Russland unterstütze obwohl ich deutscher bin, es gab einen Regenbogen der sich über das komplette Stadion erstreckte und mir haben ein paar betrunkene Iren ein Ständchen gehalten, weil sie mich in ihrem Suff für Justin Bieber hielten. Morgen habe ich mein zweites Examen, aber das sollte mir ein leichtes sein, da es Spanisch ist. In diesem bin ich mit einer der besten im Kurs und in der morgigen Arbeit darf man sogar Wörterbücher und selbst mitgebrachte Notizen verwenden…also eigentlich legales Schummeln :D. So und jetzt genug von mir jetzt geht es um euch! Wie euch vielleicht schon aufgefallen ist (oder vielleicht auch nicht) habe ich den Blog wieder einmal etwas überarbeitet. Ich wollte alles etwas kompakter gestalten und ein paar neue Sachen hinzufügen. Wie hier das ganze jetzt hier findet könnte ihr, wenn ihr möchtet, mir oben rechts unter der Besucherzahl mitteilen, ich freue mich über jede Art von Feedback :) Apropos Feedback, die Kommentar Funktion ganz Unten am Blogeintrag ist jetzt für jeden Freigeschaltet und nicht nur für Mitglieder von Blogspot! Einfach auf Kommentare klicken und als „Kommentar schreiben als“ anonym angeben und schon könnt ihr mir eure literarischen Ergüsse oder Anmerkungen zu diversen Rechtschreibfehlern, wie ich sie nur allzu häufig mache, in den Kommentaren da lassen (Haha ich habe „Ergüsse“ geschrieben :).  Aber bitte schreibt euren Namen ans Ende, damit ich weiß von wem es den nun ist(Müsst ihr nicht, wär aber cool). Bis dahin, haltet mir bitte die Daumen gedrückt für meine Klausuren, besonders für Physik am Donnerstag, und macht’s gut :)
P.s: Der Link zum sinnlosen Song, muss nicht verstanden werden is einfach nur bescheuert : http://www.youtube.com/watch?v=hHkKJfcBXcw



Mein Motiv :)

Zuviel Grün, Weiß, Orange



Sonntag, 18. September 2011

Ich im Schnee, Neuseeland im Fieber

Gerade erst aus dem Schnee wiedergekommen, die Schulwoche halbwegs überstanden und schon ging es wieder auf und davon. Mit der Jugendgruppe der Kirche, welche hier das Thema Religion wesentlich interessanter und lustiger gestallten als wir spießigen Deutschen, ging es über das Wochenende zum Berg. Freitag  fünf Uhr ging es los und was noch viel wichtiger war an diesem Tag startete auch der Rugby World Cup. Das Rugby-Fieber war ausgebrochen.  Zu meiner Überraschung musste ich aber feststellen, dass Rugby in Neuseeland nicht dasselbe ist wie Fußball in Deutschland. Wir sind wesentlich mehr Fußballbegeistert als die Neuseeländer in ihren Nationalsport. Aber ein paar Rugbyverrückte gibt es hier unten natürlich auch und diese sind fast ausgetickt als wir endlich Halt machten um uns das Spiel All Blacks(aka Neuseeland) vs. Tonga zu sehen…in einem McDonalds. Ja zurückblickend muss ich zugeben, dass das wirklich ein komischer Ort war um das Spiel zu sehen, aber man muss schon sagen Chicken Nuggets und Rugby passen gut zusammen :).  Das Spiel an sich hat mir gut gefallen, auch wenn ich nicht so viel mit diesem Sport anfangen kann. Vielleicht liegt das daran, dass wir Deutschen so übelst in diesem Sport abstinken, dass wir es nicht mal zum World Cup geschafft haben. Leider konnten wir uns nicht das komplette Spiel anschauen, denn wir mussten ja noch zeitig ankommen. Der Rest des Spiels wurde dann am Radio weiterverfolgt, während wir mit hoher Geschwindigkeit durch die Dunkelheit fuhren. Endlich angekommen lies das Bett nicht lange auf sich warten und so ging es morgens früh raus auf die Piste. Und es war wirklich ein super Tag! Mit super Leuten und dem ganzen Tag strahlender Sonnenschein, hatte ich so viel Spaß wie vielleicht noch nie in Neuseeland (: Der zweite Tag allerdings war regnerisch und kälter. Zuerst wollten wir eigentlich auf die andere Seite des Berges fahren. Als dies allerdings aufgrund des Wetters gecancelt wurde, fuhren wir zu übliche Seite des Berges, eigentlich mit der Idee auf diesem zu Snowboarden. Allerdings viel auch das flach und so verbrachten wir nur eine halbe Stunde am Fuße des Berges. Jedoch kamen wir auch an diesem Tag auf unsere Schnee Kosten, mit Mülltütenschlitten, Schneeballschlachten und dem Icebike, welches ein Freund von mir mitgenommen hatte. Und anschließend ging es dann zu den Hot Pools :D Zwar nicht so toll wie Snowboarden, aber trotzdem sehr schön. Als sich der Tag dem Ende neigte und wir nach einem guten Plantschen im heißen Pool in Te Puke ankamen, war ich am Ende meiner Kräfte. Das war wirklich ein hartes und verdammt schönes Wochenende und ich konnte das nächste schon kaum erwarten. Warum? Naja weil eigentlich keiner Schule mag und sich das Wochenende wünscht und zweitens, weil ein Kumpel von mir seinen 17ten Geburtstag feierte. Und es war richtig gut. Gott sei Dank sind in zwei Wochen schon Ferien, denn die könnte ich im Moment verdammt brauchen. Die Schule ist hart und ich muss viel lernen um mithalten zu können. Und in einer Woche stehen schon die Probe Examen an. Aber sonst läuft hier unten alles und was mich besonders freut ist, dass ich mir bald einen meiner Wünsche erfüllen kann, den ich, seit ich die Entscheidung gefällt habe nach Neuseeland zu kommen, hatte. Aber dazu gibt es mehr wenn es soweit ist. Bis dahin macht’s Gut und wünscht mir Glück für die Examen (:




Neuseeland im Rugby-Fieber
Passt zwar nicht zum Blogeintrag, aber dieses Bild musste ich einfach hochladen :D

Donnerstag, 8. September 2011

Tag 6 - Der Abschied

Als sich früh morgens der Wecker seinen schrill, lauten Klang von sich gab, war uns allen klar, dass dies der letzte Tag seien würde. Der letzte Tag dieser Reise die uns Kraft, Ausdauer und Geduld gekostet hatte und aber uns auch mit Freude, Spannung und Spaß erfüllte. Jede einzelne Schwierigkeit, jedes Problem, jede Strapaze noch tief in den Knochen spürend verließen wir unsere Herberge, die für die letzten 6 Tage unser Heim gewesen war. In Eile alles gepackt, unser Hab und Gut auf den Schultern oder unter dem Armen machten wir uns an den Abstieg. Ich, da ich mir gestern die Arbeit des hochschleppend angetan habe, auf meinem Snowboard. Und während ich auf meinem Brett diesen kurzen Weg nach unten glitt, wurde mir erst klar, was heute für ein schöner, sonniger Tag war und ich das snowboarden wirklich sehr vermissen werde. Unten abgekommen, das Gepäck zum Auto gebracht und verstaut, machten wir uns zur Schihütte auf zu unseren letzten Stunden auf diesen Pisten.  Zuerst wurde aber erst mal das zu kleine Board umgetauscht und bekommen hab ich ein super neues Board in der richtigen Größe. Mit diesem und meinen Kumpels verbrachte ich dann noch einen schönen Tag im Schnee. Und deshalb tat es auch verdammt weh als der Tag sich dem Ende neigte, wir unserer Sachen abgaben und uns auf den Weg zum Auto machten. Zum einen weil wir wussten, dass das nun das Ende dieser Reise war und wir einen letzten Blick auf den Berg warfen, auf welchen wir noch kurz zuvor mit großen Spaß gesnowboardet hatten…und zum anderen weil ich meine Schuhe schon im Auto hatte und deshalb in Socken durch den Schnee zum Auto laufen musste. Ja im vorausdenken bin ich nicht so der Stärkste…aber ich hatte zum Glück schon trockene Sachen vorbereitet also alles halb so wild, bis auf das ich meine Füße so zehn Minuten nicht gespürt habe. Und dann ging es wieder an die drei Stündige Autofahrt, welche allerdings definitiv nicht so langweilig war wie die hinfahrt (: Und damit Endet die Reise nun und man kann sagen es hat wirklich Spaß gemacht. Ich kann es kaum erwarten nächstes Wochenende mit der Jugendgruppe wieder in den Schnee zu fahren :D Bis dahin lässt sich nur sagen, dass diese Reise zu den schönsten Erinnerungen bis jetzt in Neuseeland gehört und ich hier viele neue Freunde auf diesem kleinen Abenteuer gefunden habe.
Und mit dem letzten Blick auf den Berg verabschiede ich mich hiermit fürs erste. Ich hoffe euch haben meine „kleinen“ Tagebucheinträge gefallen und ihr konntet etwas Zeit damit totschlagen. Der nächste Eintrag kommt nach dem Schneetrip mit der Jugendgruppe. Bis dahin macht’s gut und geht bitte nicht mit Socken durch den Schnee!  Aber außer mir macht das wahrscheinlich auch keiner ;)
Letzter Blick zurück

Mittwoch, 7. September 2011

Tag 5 - Der Sturm

Zum ersten Mal auf dieser Reise, freute ich mich den schrillen klang des Weckers meines noch schnarchendes Freundes zu hören. Heute war es endlich soweit: Es kam endlich zum Snowboarden. Wie ich dieses Gefühl seit dem letzten Mal in der Schweiz vermisst habe, das Brett unter den Füßen, den kalten Wind im Gesicht, während man mit hoher Geschwindigkeit über den Schnee gleitet. Hoch motiviert rannte ich hoch in den Gemeinschafts Raum und warf dort meinen ersten Blick aus dem Fenster und das Wetter…so naja. Es musste ja kein strahlender Sonnenschein gewesen sein, aber ein Schneesturm war ganz unpassend. Aber ich hatte schon bei schlechterem Wetter gebordet und egal wie das Wetter auch war, ein kleiner Teil der Piste hatte hier immer hoffen…auch wenn es eher so was wie der Anfänger Hang war. Und so ging es, zwar nicht mit allen, da manche es bevorzugten den Schneesturm zu meiden, nach draußen in den Wind hang abwärts, bis wir die Schihütte am Fuße des Berges erreichten.  Dort wurde erst mal ganz langweilig das ganze Zeug ausgeliehen. Das Board das ich bekam war überraschender Weise richtig gut, allerdings zu klein wie sich später rausstellte, und die Schuhe waren einfach super bequem. Komplett ausgerüstet ging es dann nach draußen, nicht auf die Kinderpiste, da zu diesem Zeitpunkt zum Glück schon andere Pisten doch geöffnet hatten. Die ersten paar Runden waren aber nicht so das wahre. Ich brauchte etwas Zeit um wieder rein zukommen, was mir durch die Schneesturm vereisten Pisten und das zu kleine Brett massiv erschwert wurde. Doch mit der Entdeckung höherer gelegener Pisten stieg auch meine Stimmung. Der Schnee war besser und das Wetter klarte auf. Und mit der Sonne war das dann am Ende doch ein super Tag (: Am Abend habe ich dann noch ein paar Kumpels etwas Deutsch beigebracht, was wirklich so umwerfend lustig war. Zu Schade das morgen Schon der letzte Tag anbricht.
War eher mit dem Boarden als mit Fotos machen beschäftigt ;)

Dienstag, 6. September 2011

Tag 4 - Die Prüfung

Es gibt Dinge die ich einfach hasse: Krieg, Sklaverei, Gurken und auch wenn der Wecker viel zu früh klingelt. 5:30 ist einfach nicht meine Uhrzeit. Der Aufbruch war auf sieben angesetzt und da ich noch Küchendienst hatte, fiel es mir umso schwerer diese Zeit einzuhalten. Als einer der letzten kam ich dann auch eine halbe Stunde zu spät aus der Herberge. Allerdings waren die Instruktors mit unserer Leistung trotzdem zufrieden. Dann kam es jedoch zum ersten Teil. Der Prüfung der Grundlagen des Bergsteigens. Diese war in drei Teile unterteilt und Teil eins folgte sogleich. Wir alle mussten Schneedornen an unseren Stiefeln befestigen. Bis auf einen kleinen Makel bestand ich diesen Teil mit Leichtigkeit. Mit den Eisen unter den Füßen ging es los zur längsten Reise ins Eis meines Lebens. Der vorerst letzte Treffpunkt aller Schüler und Lehrer war vor der Herberge der anderen Gruppe. Dort wurden wir in drei Gruppen je zehn Leute plus Instruktor eingeteilt. Zwei von diesen hatten eine haarsträubende und erschöpfende Reise vor sich, die andere dürfte im Schnee spielen. Hätte ich mich doch für die Schneespielgruppe entschieden, doch zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht was mir bevor stehen sollte… und das es mir am Ende trotzdem jede Strapaze  wert seien würde. Und dann fingen wir an zu laufen…für Stunden. Die Erschöpfung nur ausgleichend mit denn wirklich sehr kurzen Pausen die wir hatten. Neben kleinen Anmerkungen hielt sich unser Instruktor weitestgehend raus, überlies uns sogar die Führung der Gruppe. Nach einiger Zeit stellte sich ein sehr guter Rhythmus aus Pausen, Führungswechsel und dem allgemeinem Tempo ein. Mit dieser Mischung kämpften wir uns drei Stunden mit dem Aufstieg ab. Und dann endlich waren wir an der Spitze des Berges angekommen. Es war atemberaubend! All die harte Arbeit, die Kälte und auch die Sonne, welche brutal auf uns runter brannte. Vor uns lag der inaktive Krater des Vulkans auf welchen wir uns befanden. Gefüllt mit Wasser ergab das einen Eissee auf dem sich die Sonne spiegelte. Ein wunderschöner Anblick. Umgebung genug um endlich mal eine lange, schöne Pause zu machen…dachten wir. Denn Anblick des schwer zu erreichenden Sees hatten wir nämlich nur rund zwei Minuten, denn das Wetter ändert sich in den Bergen schlagartig. Schneidender Wind, noch bittere Kälte und winzige Hagelkörner ließen die  langersehnte Pause schneller Enden als geplant. Doch Bergab ging es für uns nun trotzdem nicht. Wir erklommen eine steile Wand aus Eis um auf die andere Seite der Spitze zu gelangen. Kraftfordernd  und mit dem ständigen Risiko abzurutschen, wurde dies zur härtesten Disziplin dieses so langen Tages. Doch oben angekommen bot uns der Ausblick ein windstilles, schneeweißes Plato von der Größe von drei Fußballfeldern. Nachher sollten wir erfahren, dass das der schönste Moment für unseren Instruktor auf den Reise mit uns war…und nicht nur seiner. Doch hier oben wurde es nun ernst. Der zweite Teil der Prüfung: Footstep cuting mit der Eis Axt, eine Methode um Abhänge zu beseitigen die zum direkten Aufstieg zu steil sind. Meisterlich, aber mit Schmerzen im Arm, schaffte ich auch diesen Teil. Nicht lang nach Verlassen des Platos folgte nun auch der letzte Teil: Self arresting. Dies musste jeder angehende Bergsteiger beherrschen. Die Rettung mit der Eis Axt fall man fällt oder ins Rutschen kommt. Mich im Schnee herumwälzend bestand ich zum Glück auch dies und hatte sogar Spaß dabei. Und dann war es endlich geschafft. Die Erleichterung der bestandenen Prüfung spürend, folgten erst mal ausgelassene Schneeballschlachten und im Prinzip sind wir den ganzen Weg zurück gerutscht. Um 2 Uhr, knappe sechs Stunden später, kamen wir komplett durchnässt und erschöpft in unserer Herberge an. Nun hieß es, etwas trockenes anziehen und dann so schnell wie möglich ins Auto um die geliehenen Sachen wie Schuhe und Eis Äxte wieder abzugeben. Jeder weitere Schritt an diesem Tag schmerzte, doch das alles war es absolut Wert gewesen. Dennoch war ich glücklich als ich am Abend mit meinen Freunden im Warmen nichts zu tun. Dann gab es noch eine Ansprache unserer Instruktors und die Verteilung der Diplome für das Erwerben der Grundkenntnisse im Bergsteigen und die Übernachtung in einem Schneekäfig. Ich hatte alles bestanden und leicht war das mit Sicherheit nicht. Es sind sogar mehrfach Schüler durchgefallen. Aber das alles spielte keine Rolle mehr, denn morgen sollte es endlich zum Snowboarden kommen. Ich konnte es kaum erwarten.



Montag, 5. September 2011

Tag 3 - Der Marsch

Ein leichter Stich in die Seite und ich war wach. Wach wie schon so oft in dieser mir endlos vorkommenden Nacht. Begonnen hatte diese schon früher als üblich, um sieben Uhr, als wir uns zu siebt in den kleinen Schneekäfig zwängten. Bis alles am rechten Platz war und wir uns alle nebeneinander in unseren Schlafsäcken eingekuschelt hatten, verging auch nochmal eine Stunde. Zum eigentlichen Versuch zu Schlafen kam es erst gegen neun Uhr. Und hätten wir nicht die Gewissheit gehabt, dass der morgige Tag genauso anstrengend  wird wie der heutige Tag, dann hätten wir  die Nachtruhe noch weitere Stunden heraus  gezögert. Der Boden, zwar mit Isomatten ausgelegt, war kalt und unförmig und hinterließ schreckliche Rückenschmerzen während sich die einzelnen Unebenheiten ins Fleisch bohrten. Das allgemeine Temperaturempfinden schwankte zwischen, wenn wundert’s, sehr kalt und überraschender Weise verdammt warm. Während sich manche tatsächlich am nächsten Morgen über zu große Hitze beschwerten, war für mich die ganze Zeit eines klar…es ist verdammt kalt. Aber wahrscheinlich sehe nur ich so das, da ich mit der Hälfte  meines Körpers mit der Eiswand kuscheln dürfte. Aus diesen Gründen bin ich in der Nacht mehrfach aufgewacht. Und das letzte Mal um vier Uhr 35, als mich mein Kumpel in die Seite stupste um die Uhrzeit zu erfahren. Noch im Halbschlaf antwortend, verlor ich an alles weiter Geschehene meine Erinnerung. Ich weiß ganz ehrlich nichts mehr. Nur noch, dass gegen sechs einer der Instruktors in unseren Käfig kam und uns  freundlich zu verstehen gab, dass wir in einer Stunde aufbrechen würden. Mit genug Gemütlichkeit und Faulheit schafften wir es das Verlassen unseres Schneekäfigs um eine halbe Stunde auf 7:30 heraus zu zögern. Als jedoch der Instruktor etwas genervt in unser kleines Heim kroch und meinte die Hälfte der Schüler sei schon Aufbruchsbereit, brach, um es dezent auszudrücken, Panik aus. Zeug wurde über anderes Zeug geworfen im verzweifelten Versuch sich so schnell wie möglich anzuziehen…und das war in diesem kleinen Raum mit sieben Personen gar nicht so einfach. Aber eine halbe Stunde später standen wir bepackt und durchgefroren am Fuße des Abhangs…nur um dort eine Stunde zu verweilen. Und das schlimmste war, dass wir nicht in der warmen Sonne warteten, sondern im kalten Schneeregen. Komplett durchnässt und die Zehen schon gar nicht mehr spürend, machten wir uns auf den Weg zur warmen Herberge. Doch lange verweilen war nicht möglich, denn nach kurzer Zeit ging es schon wieder in die Kälte…und das hauptsächlich mit den noch nassen Sachen. Aber das würde nicht der härteste Marsch an diesem Tag sein. Angekommen an der Herberge der anderen Gruppe, gab es erst mal eine schöne, warme, zweistündige Pause. In dieser besprochen wir die Erlebnisse der Nacht im Eis, beantworteten Fragen zu diesem Thema und lernten wie man Eisdornen am Schuh für leichteres Bergsteigen anlegt. Warmes Mittagessen gab es auch und den Rest der Zeit vertrieben wir uns mit Tischtennis und Billard. Aber auch diese Zeit endet mal, die kalte Pflicht rief. Ein zwei stündiger Marsch stand auf dem Plan und mit der späten Uhrzeit und schlechtem Wetter konnten wir uns keine Verzögerung erlauben. In drei Gruppen je zehn Leute machten wir uns auf den Weg. Am Anfang noch sehr erschöpft, wurde es mit zunehmender Zeit immer leichter, man bekam wirklich ein Gefühl dafür. Während  dieser Wanderung wurden wir in vielerlei Fähigkeiten unterrichtet, wie beispielsweise die Erklimmung eines eigentlich zu steilen Abhanges  oder das Verhalten fall man doch mal fällt oder ins Rutschen kommt. Um letzteres auszuführen mussten wir uns mehrfach fallen lassen und im Schnee herum rutschen. Es war anstrengend, aber ich machte große Fortschritte. Mit dieser Rumwälzerei und dazu noch der nun stärker gewordenen Regen, war ich nass bis auf die Knochen. Nach einem kurzem Lob von unserem Instruktor, machten wir uns auf die letzten Meter die wir an diesem Tag laufen würden. Ich war am Ziel meiner Träume als wir endlich wieder im warmen und vor allem im trockenen waren und das erste was ich tat war mich für eine halbe Stunde in den Trocknungsraum zu setzten. Mit Natchos zum Abendessen, warmer Kleidung und einem weichen Sessel war ich im Himmel angekommen…bis die Instruktors  das Wort an uns richtete. Zwar mit einem großen Lob voraus, erfuhren wir danach allerdings zu unserem Bedauern, dass der morgige Tag zwar ein einzigartiges Erlebnis seien würde, aber auch der härteste den wir auf dieser Reise erleben würden…und dazu gehörte auch das Aufstehen um 5:30 am nächsten Morgen. Todmüde und nicht sicher was wir über den nächsten Tag denken sollten, ging es dann endlich in ein normales, warmes Bett.

Sonntag, 4. September 2011

Tag 2 - Der Käfig

Den Blick zur Decke gerichtet, die Sicht nur ermöglicht durch seichte Lichtstrahlen, welche durch kleine Luftlöcher in den Käfig aus Schnee und Eis eindringen. Zu meiner Linken sechs Personen, die das Leid/ den Spaß/ das Abenteuer oder wie man das auch nennen mag, mit mir teilen. Zu meiner Rechten eine massive Wand, kalt und feucht. Als ich mich entschloss in diesen Teil der Welt zukommen, hätte ich nie gedacht mal in so eine Situation zukommen. Ich glaube keiner hätte das. Nur 12 Stunden zuvor lag ich, anstatt auf Eis, in meinem kuschligen, kleinem Bett. Mit der Einstellung dies eigentlich nicht verlassen zu wollen, musste auch ich irgendwann aufstehen. Gott sei Dank  gehöre ich nicht zu den Leuten die Frühstück machen mussten. Nach einer kurzen Dusche (maximal drei Minuten, das ist hier Vorschrift), einem gutem Frühstück, ging es dann auch schon los. Mit Schaufeln und Eispickeln ausgestattet, begannen wir einen kurzen Marsch, welcher uns an einen steilen, stark beschneiten Abhang, wo bereits die andere Gruppe auf uns wartete. Die meisten von uns herrlich motiviert, andere noch im Halbschlaf, wurden uns unsere drei Instruktors vorgestellt. Diese sollten uns mit der mitgebrachten Ausrüstung vertraut machen und die uns bevorstehende Aufgabe erklären: Einen Schneekäfig bauen. Da ein Iglu zu lange dauern würde und sich die Schneeverhältnisse für andere Methoden nicht eigneten, blieb nur diese Möglichkeit. Nach einer Einleitung durch unsere Instruktors zur Bauweise dieses Projektes, ging es dann auch schon los mit dem Aufstieg am Abhang, um auf einer geeigneten Höhe den ersten Spatenstich ins Eis ausführen. Mit  einem sechs Personen starken Team, ging die Arbeit allerdings nur schleppend voran. Lag es daran, dass die eine Hälfte des Teams mit den Instruktors eine Wanderung machte oder daran, dass es einfach verdammt viel Schnee gab. Ich weiß auch nicht. Doch nach einiger Zeit waren schon erste Fortschritte zu sehen. Der Schneekäfig, für welchen wir nur vier Stunden Zeit hatten, begann langsam Form anzunehmen und nach einiger Zeit hatte sich auch ein guter Rhythmus, mit guten Wechsel der verschiedenen Aufgaben und Teamwork eingestellt. Ich fing an gefallen an dem Vorhaben zu finden und aus diesem Grund viel es mir dann auch etwas schwer den Käfig ruhen zulassen, um eine Wanderung zu unternehmen. In der Zwischenzeit würden sich die anderen drei Teammietglieder um die Fertigstellung des Käfigs bemühen. Den Eispickel festumklammern, die Schuhe in tiefen Schnee, machten wir uns auf den Weg. Nicht weit von den Käfigen entfernt, bekamen wir dann einen kleinen Einblick in die Kunst des Bergsteigens. Allerdings nur die erste Schritte und Grundlagen, nichtdestotrotz konnte ich diesem kurzen Lehrgang viel entnehmen…und das meiste würde ich nachher auch noch oft genug brauchen. Wieder an unserer kleinen Festung  angekommen, wurde uns klar, dass der Käfig noch längst nicht fertig war und viel Zeit blieb nicht mehr. Jedoch mit harter Arbeit und viel Motivation waren wir fast zeitig fertig. Nur noch das große Loch stopfen und den Eingangstunnel verbreitern, dann  war unser Käfig beziehungsbereit für uns. Bevor wir diese Probleme allerdings angehen konnten, marschierten wir zurück zu unserer Herberge, um sämtliche Ausrüstung zu packen und uns auch in sonstiger Hinsicht bereit für eine Nacht im Eis zu machen. Mit der Erkenntnis, dass dies vorerst meine letzten Augenblicke in wolliger Wärme seien würden, machten wir uns auf den Weg und bezogen, nach ein paar Verbesserungen, unseren Schneekäfig. Doch lange verweilen ging nicht, da das Abendessen rief. An dieser Stelle möchte ich hochlobend erwähnen, dass ich einen Kocher samt Topf  im Gepäck hatte…und damit war ich einer von fünf von rund 25  ohne solch ein Gerät. Aus diesem Grund dauerte das Kochen, obwohl wir eine Armada von fünf Minuten Fertignudeln hatten, knapp über eine Stunde. Jedoch hatten wir meistens verschiedene Nudeln mit verschiedenen Zeiten und dies ergab am Ende eine Art allround Nudelpampe…mit Soße…welche ich in der Hoffnung auf besseren Geschmack wahllos darüber gekippt hatte. Doch  ich kann sagen, dass mir  vielleicht in meinem ganzen Leben noch nie eine Mahlzeit so gut getan hat. Die erste warme Mahlzeit am Tag, zu sich genommen im eisigen Schnee und während schneidenden Wind. Es begann dunkel und somit kalt zu werden und damit hieß es hieß es bis zum nächsten Morgen in den Schneekäfig. Unsere Gruppe bestand zu diesem Zeitpunkt schon aus sieben Leuten, da uns eine krankheitsbedingt verlassen musste (sie liegt momentan im Krankenhaus, aber es scheint ihr schon wesentlich besser zugehen) und uns zwei aus einem Grund den ich hier nicht erörtern  möchte beitraten. Nun hieß es Stellung im Käfig beziehen und da ich extra lange draußen bleiben musste (ich hatte halt noch was zu essen), bekam ich den kältesten Platz an der Eiswand. Aber rumheulen gibt’s nicht, denn alle hatten wenig Platz und somit hatte keiner den idealen Schlafplatz.  Aber egal es ist ja nur eine Nacht…und zurückblickend eine verdammt lustige dazu. Mit jeder Menge Zeug wie Karten, Geschichten usw. hielten wir uns so lang es geht bei Laune, bis uns die Müdigkeit und die Kälte in den Schlaf zwangen, hoffend auf den baldigen Beginn des nächsten Morgens.

Samstag, 3. September 2011

Tag 1 - Die Ankunft

Die Müdigkeit der letzten Nacht noch im Schlepptau, stand ich kurz vor zehn, bepackt wie ein Esel, an meiner High-School. Vorbereitet  auf eine hoffentlich Erlebnisreiche Woche, allerdings mit dem Wissen, dass die folgenden Tage vielleicht zu den härtesten und anstrengendsten Tagen, welche ich in Neuseeland bis jetzt hatte, werden könnten. Mit Augenringen bis zu den Knien bestieg ich einen der drei Schulvans und schlief und langweilte mich dann die nächsten vier Stunden Fahrt zu Tode. Am Fuß des Berges angekommen, wurden erst mal Wanderstiefel und Zubehör ausgeliehen, denn zum Snowboarden sollte es erst am Donnerstag kommen. Bis dahin erwartete uns ein volles Programm, bestehend aus Wandern, Iglus bauen und was weiß ich. Ehrlich gesagt muss ich zugeben, dass ich mich sogar auf die ersten, wesentlich anstrengenderen Tage freute…und meine Einstellung sich bis zum heutigen Abend nur leicht geändert. Denn von dem Shop für Wanderausrüstung ging es mit dem Auto nur noch ein paar Meter…der Rest musste bis zu unserer Herberge gelaufen werden…oder eher erklommen. Mit Eispickeln ausgestattet und all unser Hab und Gut auf dem Rücken machten wir uns an den Aufstieg, welcher mir zurückblickend betrachtet gar nicht so steil vorkam. Während dem Klettern allerdings fühlte ich mich wie der verdammte Besteiger des Mount Everest. Zwar nicht als erster, aber mit der Hilfe von Freunden kam ich „etwas“ erschöpft  zeitig oben an. Gott sei Dank  gehöre ich hier zur ersten Gruppe. Die zweite Gruppe musste nämlich noch eine weitere Viertelstunde laufen. Im Gegenzug mussten wir den Proviant aus den drei, am Fuße des Berges abgestellten, Fahrzeugen holen. Jedoch war das nun ohne unser ganzes Gepäck, „nur“ mit dem Proviant bepackt, ein doch recht angenehmer Aufstieg. Glücklich war ich allerdings erst, als ich endlich mit den anderen unser Zimmer beziehen konnte. Viel Platz ist hier nicht und ein Bett muss ich mir auch noch teilen, aber anstatt das Ganze von dieser pessimistischen  Seite zu betrachten, freue ich mich mehr auf den morgigen, wohlmöglich anstrengenden, Tag. Und mit wirklich netten und hilfsbereiten Leuten ist der Platzmangel sowieso keine große Sache und wenn sich am Abend in unserer Freizeit alle verteilen, nimmt  man das auch nicht wirklich wahr. Ich habe mich nebenbei in dieser Zeit mit anderen Schneeverrückten Leuten nach draußen gestürzt, den nächstbesten Schlitten gegriffen und dann die umliegenden Hügel unsicher gemacht. Somit lässt sich zuletzt nur sagen, dass das Essen auch ganz okay ist (wir müssen selber kochen) und dass ich hoffentlich mein Hinterteil morgen aus dem Bett bekomme. Was morgen ansteht ist noch nicht ganz klar, aber bis dahin werde ich erst mal rausgehen und den Schnee unter dem dort aufgestellten Flutlicht genießen (:
(Jetzt kommt täglich ein neuer Tagebucheintrag, da alle auf einmal doch etwas viel wäre! bis dann :)